Künstler*innen

Christoph Siegert

Dann leben sie noch heute

Zum 200jährigen Geburtstag von Hans Christian Andersen präsentierten der Fotograf Christoph Siegert und die Art Directorin Britta Silberberg ein gemeinsames Ausstellungsprojekt ganz im Zeichen des Mottos der 3. Triennale der Photographie "Archiv der Gegenwart". Anhand von zwölf Märchen-Inszenierungen wird ersichtlich, wohin sich die Prinzessinnen, Schneeköniginnen, Zinnsoldaten, Meerjungfrauen und Kaiser in den vergangenen 200 Jahren entwickelt haben. Die moderne Interpretation der Inhalte steht im Vordergrund, Schlüsselsymbole der Märchenwelt werden durch Symbolen der Gegenwart ersetzt.

Multiple 216

Die Serie „multiple 216“ entstand 2004 in Südafrika, viele Bilder in dem Township Masiphumelele vor den Toren von Kapstadt. Die Foto-Serie umfasst insgesamt 216 Polaroidaufnahmen, die ein multimediales und karitatives Gesamtkunstwerk ergeben. Atmosphärische Eindrücke, Fragmente und Ausschnitte werden als „Kunst en Miniature“ präsentiert. Auf subtile und ästhetische Weise vermitteln die Bilder die Gegensätze Südafrikas.

Dazu sagt Christoph Siegert: „Afrika ist ein Kontinent der Extreme und der Gegensätze – in einer dramatischen Ausprägung, wie wir sie in Europa nicht kennen. Afrika steht gleichzeitig für ausgeprägte Lebensfreude und brutale Menschenverachtung, für enormen Reichtum und tiefste Armut. Die Verwendung von Polaroids lässt die eingefangenen Eindrücke weniger dramatisch, beinahe malerisch erscheinen und macht sie damit dem Blick der Europäer leichter zugänglich.“

Integrativer Bestandteil des Fotoprojekts sind Elemente aus den Kunstformen Multiple, Mail Art und Fluxus: Der Fotograf hat zum Projektauftakt Postkarten aus Südafrika an s.g. „Registratoren“ in Deutschland geschickt, die interaktiv über das ihnen zugesendete Passwort ihr zugewiesenes Bild im Internet freischalten konnten. Die Erlöse kamen dem Fahrradprojekt „Bicycling Empowerment Network (BEN)“ in dem südafrikanischen Township Masiphumelele zugute. So ist „multiple 216“ nicht nur ein karitatives Projekt, sondern eine Reise durch Südafrika, die einen Dialog zwischen zwei Kulturen vermittelt, eine „Zwiesprache zwischen Europa und Afrika“.

 

Vita

Der Fotograf Christoph Siegert (*1964 in Hamburg) realisiert eigene Foto- und Videokunst-Projekte und arbeitet im Auftrag von Werbeagenturen und Unternehmen. Schon früh entdeckte der gebürtige Hamburger und Sohn eines Bildhauers seine Liebe zur Fotografie und zum Film. In ihnen sieht Christoph Siegert die Möglichkeit, gesellschaftliche Strömungen aufzunehmen, sie zu interpretieren und durch seine Bilder und Videos dem Betrachter zugänglich zu machen. Nach der Ausbildung an der Hamburger Fotografenschule arbeitete er zunächst mehrere Jahre für renommierte Fotografen in Deutschland, London und New York – unter anderem für Annie Leibovitz, die ihn mit ihren inszenierten Porträts inspirierte. Seit 1996 betreibt Christoph Siegert ein eigenes Fotostudio in Hamburg.

Seine Bildsprache besticht durch bewusste Gestaltung und Inszenierung mit ungewöhnlichen und spannenden Perspektiven. Christoph Siegert entwickelt immer wieder neue Darstellungsformen seiner Kern-Themen People, Lifestyle und Mode. Für seine Werke hat Christoph Siegert schon viele Auszeichnungen erhalten, darunter zwei Silbermedaillen des Art Directors Club und die Goldmedaille beim Deutschen Dialogmarketing-Preis. Er wurde von Lürzer’s Archive als einer der 200 World Best Advertising Photographers ausgewählt.

Christoph Siegert ist Mitglied im Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter (BFF) und bei FreeLens, Verein für Fotojournalisten. Er ist Dozent an der Akademie Mode & Design und leitet Workshops im Haus der Photographie in den Deichtorhallen. Außerdem war er bei verschiedenen Fotowettbewerben Mitglied der Jury. Er ist seit 2011 Schirmherr des jährlich stattfindenden Fotowettbewerbs „Guck ma’”.

 

Projekte / Ausstellungen (Auswahl)

2015
"BFF-TRIEBWERK", Gruppenausstellung des BFF Hamburg und Berlin

2014
"Ein Tag Deutschland", Exhibition Center von Dongguan, Hongkong

2012
"Rockstars", Einzelausstellung feat. Camp Vintage von Norbert Engelbrecht, Lillienhof coworking office, Hamburg

2011
"African Skies", Lebenshilfe Hamburg (anlässlich der Triennale der Photographie '11)

2009
"Arbeitsplatz Hafen Hamburg", Einzelausstellung, Hauptkirche St. Katharinen, Hamburg

2008
"Magische Portraits", Einzelausstellung, Max B (anlässlich der Triennale der Photographie ‘08)

2007
"Buchstabieren im Raum", Schleswig-Holsteinischer Landtag, Kiel

2006
Klubfoto "Berühmt", Gruner+Jahr Pressehaus, Hamburg

2005
"Hans Christian Andersen meets Sylt", kulturreich, Sylt/Westerland
"Wo kommst du her - wo gehst du hin?", Grauwert Galerie, Hamburg im Rahmen der 3. Triennale der Photographie
"Hans Christian Andersen - die Konsumierbarkeit von Zauber und Moral", Bremer Stadtbibliothek, Bremen
Klubfoto "Respekt", Galerie Kaiser Wilhelm Straße, Hamburg im Rahmen der 3. Triennale der Photographie
"Dann Leben Sie Noch Heute", Galerie KunstLeben, Hamburg im Rahmen der 3. Triennale der Photographie
"Die 11 - Das Beste", Galerie 11 im Gruner+Jahr Pressehaus, Hamburg im Rahmen der 3. Triennale der Photographie

2004
"Corso der Lichtgestalten", bundesweite Aktion mit Benjamin Schubert
"Multiple 216", Galerie 11 im Gruner+Jahr Pressehaus, Hamburg

2003
"Asien-Mode-Architektur", Akademie Medien Design, Friedrichshafen, Bodensee
"African Skies"

2002
"My Parents", Kunsthaus, Hamburg im Rahmen der 2. Triennale der Photographie
"Kulturlandschaften", Gruner+Jahr Pressehaus, Hamburg im Rahmen der 2. Triennale der Photographie

2000
"Schwarze Witwen", Arena Rosso, Hamburg
"Kinder haben Rechte", Airport Gallery Frankfurt und Frankesche Stiftungen in Halle/Saale

1999
"Vision Vietnam", Haus der Kulturen der Welt, Berlin

 

Auszeichnungen / Preise

Silbermedaille, Art Directors Club im Jahr 2003 für "My Parents"
Auszeichnung - 4. Platz, Canon Profashional Award im Jahre 2003 für "African Skies"

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